Dieses Blog durchsuchen

Rezension:Marcel Reich-Ranicki - Mein Leben (DVD)

Dem von mir hochverehrten Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki begegnete ich in den späten 1980ern das erste Mal und zwar an einem Freitag vor einem ersten Adventssonntag auf dem Bahnsteig des Frankfurter Hauptbahnhofs, auf dem die Reisenden enerviert auf einen ICE nach München warteten.

Ich beobachtete Reich-Ranicki, der einen hellbraunen Wintermantel mit breitem Gürtel trug und auch Menschen, die der Literatur nicht nahestehen durch seine elegante Erscheinung auffiel. Gerne hätte ich ihn damals angesprochen, um meiner Bewunderung für ihn und seine eloquenten Kritiken Ausdruck zu verleihen. Doch ich wagte nicht, ihn in seiner Selbstversunkenheit zu stören. Er war, man sah es, mit seinen Gedanken weit weg und ich vermutete er war bei Heinrich Heine, denn er schmunzelte kaum merkbar, wie ich aus dem Augenwinkel entdecken konnte.

Etwa 10 Jahre später schickte ich ihm meine erste Rezension, die ich in meinem Leben vor den Amazon-Rezensionen verfasst hatte und erhielt daraufhin kommentarlos per Post zwei Karten für die Buchvorstellung seiner Autobiographie in den Räumen der Frankfurter Goethegesellschaft am Goethehaus. Die Verfilmung dieser Autobiographie möchte ich heute rezensieren. Der Literaturkritiker berichtete damals so packend aus seinem Buch, dass ich es natürlich sofort zu lesen begann und sehr schnell begriff, weshalb ihm kein anderer Literaturkritiker das Wasser reichen kann: Es ist seine berührende Vita, sind die Brüche in seinem Leben, das Leid, das ihn in jungen Jahren umgab und der unbedingte Wunsch dieses Leid zu überleben, was nur durch die Liebe zu seiner Frau und der großen Liebe zu Büchern möglich war.

Marcel Reich-Ranicki füllte sein Inneres mit Schöngeistigem auf, um die Hässlichkeit der Nazis ertragen zu können. Er befasste sich mit Kultur in einer Weise, wie Kritiker in unserer schnelllebigen Zeit der vielen Sinneseindrücke nicht in der Lage und wohl auch nicht bereit sind, diese sich hart zu erarbeiten. Ein kulturelles Leben ist letztlich immer auch ein klösterliches, ein abgeschiedenes Leben, ein Leben in der Welt der Worte, der Bilder und der Noten.

Ich sah Reich-Ranicki noch weitere drei Male, während er in Mainz, in Wiesbaden und in Frankfurt über Bücher sprach und war immer wieder von seiner Wortgewalt und von seiner tief empfundenen Liebe zum Buch begeistert. Diese Liebe zum Buch kommt auch im vorliegenden Film zum Ausdruck, der mich übrigens zu Tränen gerührt hat.

Der Film endet mit einer Szene, die am Frankfurter Hauptbahnhof ihren Anfang nimmt. Man schreibt das Jahr 1958. Reich-Ranicki kommt in Frankfurt an, wird, wie man einer schriftlichen Einblendung entnehmen kann, vier Wochen später als Literaturkritiker bei der FAZ schreiben und lebt seither, mittlerweile im 92. Lebensjahr schreibend in der Mainmetropole.

Das Werk des Regisseurs Dror Zahavi zeigt nicht das ganze Leben dieses Wahl-Frankfurters, sondern die Filmhandlung befasst sich mit seiner Kindheit, seiner Jugend und den Jahren seiner Lebensbrüche, die möglicherweise die Voraussetzung für den späteren Erfolg darstellten.

Die Handlung beginnt mit einer Verhörszene im Jahre 1949 in Warschau. Reich-Ranicki (Matthias Schweighöfer), der beim polnischen Geheimdienst seit Kriegsende gearbeitet hatte, wird vom Dienst suspendiert und berichtet von seinen zurückliegenden Jahren. Geboren in Polen als Sohn einer deutsch-jüdischen Mutter und eines polnisch-Jüdischen Vaters erlebt er schon als Kind in der Schule in Polen Ausgrenzung. Seine Mutter (Maja Maranow) macht ihrem hochbegabten Sohn schon früh klar, dass er als Jude viel besser sein muss als die anderen, um im Leben Erfolg zu haben. Auf ihr Betreiben gelangt Reich-Ranicki nach Berlin zur mütterlichen Verwandtschaft, um sich mit der deutsche Kultur vertraut und in Berlin auch Abitur zu machen.Reich-Ranicki ist ein hervorragender Schüler, liest zu diesem Zeitpunkt ununterbrochen, geht ins Theater und taucht tief in die Welt der Schöngeistigkeit ein.

Im Film gibt es Einblendungen, nachdem man zuvor nicht nur durch die Filmhandlung, sondern auch durch die Klänge von Chopin die bunte Geisteswelt Reich-Ranickis zu erfassen begonnen hat. Plötzlich sieht man Originaldokumente, die Hitler und seine Schergen zeigen, sieht Bücherverbrennungen und assoziiert das Gesehene mit Heines berühmter Sentenz, die sich, wie wir alle wissen, wenig später im Nazi-Deutschland bewahrheitet hat.

Reich-Ranicki darf trotz bester Noten in Deutschland nicht studieren, wird nach Polen abgeschoben. Hier lernt er seine Ehefrau Theofila kennen, deren Vater sich wenige Minuten zuvor erhängt hatte. Reich-Ranickis Mutter bittet ihren Sohn sich um das trauernde Mädchen zu kümmern und dieser tat es bis zu ihrem Lebensende im letzten Jahr.

Ab 1940 lebte Reich-Ranicki im Warschauer Ghetto und arbeitete dort zunächst als Übersetzer. Er heiratete Theofila und rettet ihr dadurch das Leben.

Im Film erlebt man schreckliche Szenen, die den Größenwahn der Nazischergen zeigen, die sich in ihren Uniformen sehr stark fühlen. Man kann sich einen Eindruck von ihrem Sadismus und ihrer Freude, Juden zu demütigen, machen. Von den 400 000 Juden im Warschauer Ghetto werden die meisten in das Konzentrationslager nach Treblinka verbracht und dort ermordet. Reich-Ranickis Eltern sterben in diesem Vernichtungslager, sein Bruder wird in einem Arbeitslager erschossen.

Reich-Ranicki und seine Frau überleben, weil ein mitfühlender polnischer Schriftsetzer beide versteckt hatte. Diese Szenen im Haus des Schriftsetzers berührten mich besonders, weil sie dokumentieren, dass selbst in dieser furchtbar bedrohlichen Situation, Reich-Ranicki noch immer von der Kulturwelt beseelt war.

Dass er nach der Befreiung aus Dankbarkeit bei der polnischen Geheimpolizei arbeitete, kann ich gut nachvollziehen, dass dies aber nicht seine Welt war, ist sofort erkennbar, denn seine Welt war und ist das Buch, dem er seit 1958 an Goethes Geburtsort und anderenorts huldigt und dem gegenüber er sich stets fair verhalten hat, auch zu Zeiten, wo ihm das beinahe das Leben gekostet hat.

Ein beeindruckender Film, mit vielen Facetten, den ich allen empfehle, besonders jenen, die glauben diesen großen Kritiker beerben zu können. Das wird keinem gelingen, denn Marcel Reich-Ranicki ist einzigartig.


Matthias Schweighöfer hat die Rolle des großen Literaturkritikers mit Bravour gespielt.

Laufzeit ca. 91 Minuten
Bild 16,9 (anamorph codiert)
Ton: Deutsch -Dolby Digital 5.1
Regionalcode: 2
Produzenten Katharina M. Trebitsch, Benjamin Benedikt
Regie: Dror Zahavi
Buch: Michael Gutmann

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können die DVD bestellen.

Rezensionen:Heinrich Heine [2 DVDs] (Der komplette 2-Teiler) (DVD)

Auf den beiden DVs ist der komplette 2-Teiler der Verfilmung des Lebens des großen deutschen Dichters, Schriftstellers und Journalisten Heinrich Heine (1797-1856) zu sehen.

Regisseur des Werkes ist Klaus Emmerich. Das Drehbuch verfasste Herbert Knopp, die Kamera führte Frank Bühne, die Filmmusik komponierte Franz Hummel. Gedreht wurde der Film bereits 1977.

Ihren Anfang nimmt die Handlung in Düsseldorf, wo man Harry, das jüdische Kind, in der Schule drangsaliert. Zwischen den einzelnen Filmsequenzen gibt es bis zum Ende des Filmes immer wieder erläuternde Einschübe. Das hat mir sehr gut gefallen, weil auf diese Weise die Hintergründe einiger Filmhandlungen besser verstanden werden können.


Heine (Christph Bantzer), der bei seinem reichen Onkel in Hamburg zunächst eine kaufmännische Ausbildung absolviert, verfasst lieber Gedichte, als ein mit allen Wassern gewaschener Kaufmann zu werden. In seinem Textilgeschäft, das der Onkel ihm einrichtet, schreibt er rote Zahlen, weil er kein Engagement für den Laden aufbringen kann. Seine Welt ist die des Schreibens und des Träumens.

Sein Onkel gibt ihm eine zweite Chance. Heine darf studieren und zwar Jura. Das liegt ihm nicht. Der Dichter studiert in Bonn, später in Göttingen, dann in Berlin ermüdende Rechtvorschriften und deren Auslegung. In Preußens Metropole verkehrt er im Salon von Rahel Varnhagen (Rosemarie Fendel) und nimmt Verbindung mit dem "Verein für Kultur und Wissenschaft der Juden" auf.

Schließlich promoviert er in Göttingen, findet aber als Jurist keine Anstellung, obschon er aus strategischen Motiven zum christlichen Glauben übergetreten ist. Eine Weile arbeitet er in München bei einem Verlag, lernt alsdann den Verleger Campe kennen. Heines politischen Schriften sind zu heikel, als dass er länger in Deutschland bleiben kann.

Er geht nach Paris, lernt dort George Sand (Ulla Berkewicz) und deren Salon kennen, auch den Bankier James Rothschild (Ivan Desny), der ihm materiell weiterhilft....


Heine leidet ähnlich wie Schiller und Kleist und viele andere bedeutende Dichter in vergangenen Zeiten an chronischem Geldmangel. Künstler brauchen Mäzene. Politisch unangepasste Poeten finden solche Helfer nicht immer und müssen, wenn sie überleben wollen, klug agieren. Auch Heine musste es. Das wurde ihm nicht selten vorgeworfen. Korrupt war Heine allerdings niemals.

Im Film lernt man Gedichte, Lieder und politische Texte von ihm kennen, die seine innere Zerrissenheit deutlich machen.


Heine hatte einen glasklaren politischen Verstand und dabei ein zartes Herz. Eine Melange, die einen Menschen auf Dauer krank macht.


Selbst seine Lebensgefährtin, eine Pariser Schuhverkäuferin, die ihm oftmals sehr warmherzig den Rücken stärkt, kann ihn letztlich nicht trösten. Beim Beerben seines reichen Onkels wird er von seiner intriganten Verwandtschaft ausgebotet. Intrige und Hinterhältigkeit, auch viel Neid machen ihm sein ganzes Leben schwer. Er stirbt verbittert und an sein Bett gefesselt im Alter von nur 59 Jahren.


All das, was ich kurz angerissen habe, wird in diesem Film breitgefächert dargestellt. Die Charaktere werden hierbei bestens ausgelotet und Christoph Bantzer spielt die Rolle des Heinrich Heine einfach brillant.

Interessant fand ich die Darstellung der politischen Meinungsverschiedenheiten zwischen Heine und Börne in Paris, mit denen ich mich zuvor nicht befasst habe. Heine kämpfte subtil mit der Feder. Diese Subtilität wollte Börne nicht verstehen.
Ein ganz ausgezeichneter Film, den ich gerne empfehle.

Laufzeit: 236 Minuten

Bildformat 4:3 Vollbild

Tonformat : Dolby Digital 2.0

Sprache: deutsch

Ländercode 2 Europa

System: Pal

Die DVD ist im Handel erhältlich.

Rezensionen: Von der Lächerlichkeit des Scheins (DVD)

Den vorliegenden preisgekrönten Film des Regisseurs Patrice Leconte habe ich vor Jahren im Kino gesehen und jetzt bei Amazon gekauft. Meine Erinnerung hat mich nicht getrogen, denn "Ridicule - von der Lächerlichkeit des Scheins" ist tatsächlich ein sehr aussagekräftiger Film im Hinblick auf die Gepflogenheiten am französischen Hof unmittelbar vor der Revolution von 1789, ist eine Mahnung, wenn man so will.

Die Prachtentfaltung und der Müßiggang dort sind die Ursache, dass das Land ausblutet und die sozialen Missstände unerträglich in ihrem Ausmaß sind. Auf dem Gebiet des jungen Adeligen Ponceludon (Charles Berling) sterben die Menschen wie Fliegen an Sumpffieber. Tag für Tag stehen die Leute im Morast und fangen mit bloßen Händen Fische, um sich zu ernähren. Alte und kleine Kinder werden von dieser totbringenden Arbeit nicht verschont.

Ponceludon erhofft sich Hilfe vom König, denn er möchte die Sümpfe trockenlegen. Dazu braucht er staatliche Mittel. Bei Hofe allerdings muss er feststellen, dass er zu Louis XVI. nicht einfach Zugang erhält, denn eine Schar exaltierter, eigenütziger Höflinge versperrt ihm, wie ein Schutzwall den Weg.

Im Arzt Bellegarde (Jean Rochfort) findet er Beistand. Dieser macht ihm klar, dass Schlagfertigkeit ein Türöffner in den Dunstkreis des Königs sei. Er müsse durch diese brillieren und amüsieren, um so eine Lücke zu finden und Zugang zum König zu erhalten.

Der Hof sperrt sich zunächst, was Ponceludon Anliegen betrifft, denn das Trockenlegen der Sümpfe kostet Geld. Die Schranzen von Versailles benötigen alle staatlichen Mittel für sich selbst, sodass für die eigentlichen Aufgaben des Staates kein Geld mehr bleibt.

Ponceludon, der eine spitze Zunge besitzt und überaus intelligent ist, besticht durch seine Schlagfertigkeit und verschafft sich auf diese Weise Respekt bei den Höflingen und ungewollt viel Neid, besonders den Neid eines verkommenen Pfaffen, der lästerlich und korrupt, Ponceludon schaden möchte, nicht zuletzt auch, weil dessen Gönnerin, Madame de Blayac (Fanny Ardant), eine reiche Adelige, ein Auge auf den willensstarken Menschenfreund Ponceludon geworfen hat.

Der junge Landadelige ergreift seine Chance und beginnt aus Vernunftüberlegungen ein Verhältnis mit der schönen, einflussreichen Intrigantin, obschon sein Herz der blitzgescheiten, hübschen Tochter Bellegardes Mathilde (Judith Godréche) gehört....

Die Bilderwelt dieses Films ist beeindruckend, speziell die Innenaufnahmen von Versailles. Dort spiegeln die Rokokokostüme in ihrer Absurdität die Nutzlosigkeit der Sprache der Schranzen wider. Nichts hat ein Innenleben, alles ist rein äußerlich.

Unmittelbar vor der Französischen Revolution ist die Oberflächlichkeit und Mittleidlosigkeit, die Gier und Gefräßigkeit einer kleinen Clique von Privilegierten so groß, dass sie schließlich auf der Guillotine enden.
Besonders Jean Rochefort und Fanny Ardant glänzen in ihren Rollen, die sie wirklich überzeugend spielen.

Ein Film, der nachdenklich macht. Kommentar: Die Zeiten mögen sich ändern, die Menschen offenbar nie.

Die Bild und Tonqualität sind bestens.

Bild: Widescreen 16:9/PAL

Zeit: CA. 100 Minuten

Ton: Deutsch DD 5.1/2.0 .Französisch DD 2.0

Bonus: Trailer, Bilder/Artworkgalerie, Interview, Kinoaushangfotos, Making OF U.V.M.
Empfehlenswert.
Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können die DVD bestellen.

Rezension:Frauen, die wir liebten - Filmdiven und ihre heimlichen Verehrer (Gebundene Ausgabe)

Obschon ich heterosexuell bin, habe ich ein sehr großes Faible für schöne Frauen. Schon in meiner Kindheit freute ich mich, solche Frauen betrachten zu dürfen und zwar im realen Leben, im Fernsehen oder in Zeitschriften. Eine schöne Frau kommt einem Kunstwerk gleich, ein Tick zu ebenmäßig und das Gesicht oder der Körper wirken langweilig. Schon seltsam. Eine schöne Frau ist ein Kunstwerk der Schöpfung.

In der Filmszene finden sich eine ganze Reihe schöner Frauen, die ihr Aussehen als Schauspielerinnen vermarkten. Wenn zum bemerkenswerten Aussehen dann noch Können hinzukommt, freue ich mich immer sehr und keineswegs nur deshalb, weil dann dem ewig beckmessernden Mittelmaß die rote Karte vorgehalten wird, sondern weil die Natur durch eine solche Schönheit verdeutlicht, wozu sie in der Lage ist.

Freddy Langer, Redakteur bei der FAZ, stellt rund 60 Filmdiven fotographisch vor, unter ihnen Ava Gardner, Marilyn Monroe, Brigitte Bardot, Catherine Deneuve, Julie Christie, Juliette Binoche, Charlotte Rampling, Romy Schneider, Vanessa Redgrave, Faye Dunaway, Katharina Hepburn, Marianne Faithfull und Sophie Marceau.

Dreiundsechzig prominente Männer wurden seitens Langer nach ihrer Kinoliebe befragt und haben - jeder auf seine Art - ihre diesbezügliche Neigung in Form einer Anekdote im gestanden.

Diese kurzweiligen Geständnisse habe ich heute Nachmittag im Garten mit Vergnügen gelesen, nicht zuletzt, weil sie mir viel über diese Männer zu erkennen geben, nicht nur, was deren Frauengeschmack anbelangt.

Bei diesen Männern handelt es sich um Persönlichkeiten wie Marcel Reich-Ranicki, Cees Nooteboom, Wolf von Lojewski, Volker Schlöndorff, Bruno Ganz, Harry Rowohlt, Vincent Klink, Gero von Boehm, Iljya Trojanow u.a.mehr.

Mehrfachnennungen gab es übrigens bei Romy Schneider, Elisabeth Taylor, Juliette Binoche, was ich sehr gut nachvollziehen kann.
Im Hinblick auf die Textpaten hat man zum Ende des Buches Gelegenheit sehr informative Kurzviten zu lesen.
Immer wieder habe ich mir einzelne Fotos angesehen, nachdem ich die Texte gelesen hatte, mir Filme vergegenwärtigt und mir die Frage gestellt, wen ich selbst wohl benennen würde?

Nicht leicht. Rein optisch gefallen mir die junge Julie Christie und die ebenfalls junge Marianne Faithfull wohl am besten. Der Autor und Satiriker Wiglaf Droste schreibt u.a. über Marianne Faithfull: "Männer gab es; berühmte, gockelige Männer, eitle Männer, viele Männer. Sie gaben ihr, was sie hatten: Bewunderung, Anbetung, Habenwollen und Begierde. Marianne Faithfull war schön, sie konnte jeden Mann haben, wenn sie das wollte, und jeder, der bei Groschen und nicht blind war, wollte sie. Nur Liebe war nicht im Angebot- sie hätte das sein sollen, aber sie war nie da, sagt Marianne Faithfull, " (Zitat : S. 110).

Dieses Phänomen kennt man bei vielen, sehr schönen Frauen. Zumeist haben sie in der Liebe wenig Glück, begegnen selten ihrem Herzens-Du, so als seien sie wegen ihrer Schönheit verflucht. Michel Houellebeque hat sich in "Elementarteilchen" hierzu sehr tiefblickend geäußert. Schöne Frauen braucht man nicht zu beneiden.

Juliette Binoche, da muss ich Vincent Klink zustimmen, ist eine weibliches Naturereignis erster Provenienz. "Aus einer stillen Haltung heraus vermag sie unvermittelt solche Charmeoffensiven starten, dass rundum alles wegschmilzt", (Zitat: S.63).

Charlotte Rampling, auch Vanessa Redgrave machen es intellektuellen Frauen leicht, diese Schauspielerinnen zu wertschätzen, zwei aparte Frauen, die allerdings nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen.

Was lieben Männer an Frauen? Wann ist eine Frau schön? Die Antworten im Buch im Hinblick auf die Schauspielerinnen lassen erahnen, worauf es Männern ankommt.

Nach immer wieder neuem Blättern und Vergleichen, bleibt mein Blick auf dem Foto von Julie Christie haften. Ihr Blick hat eine Seelentiefe und angenehme Unaufdringlichkeit, die mich sehr berührt. Sie ist übrigens immer noch schön, obschon sie ihren 70. Geburtstag bereits gefeiert hat, während andere Filmschönheiten aus dem Buch recht früh verwelkten. Ein Beweis mehr, dass wirkliche Schönheit von innen kommt. Aura ist der Spiegel der Seele.

Empfehlenswert.

Bilder: Verlag: Elisabeth Sandmann

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.



Rezension:Goethe! (DVD)

Es ist nicht wesentlich, ob die unglückliche Liebesgeschichte, die in diesem Film gezeigt wird, mit den realen Ereignissen, die Johann Wolfgang von Goethe als Assessor in Wetzlar erlebte, übereinstimmt. Wer weiß schon, was sich zwischen der hübschen Lotte und Goethe wirklich abgespielt hat, bevor er seinen "Werther" verfasste, der dem jungen ungestümen Mann Weltruhm einbrachte und die Romanze mit Lotte dichterisch verbrämt für die Nachwelt festhielt?

Der junge Goethe wird im Film so gezeigt, wie ich ihn mir immer vorstelle, romantisch, charmant, sensibel, schüchtern und draufgängerisch zugleich sowie auf amüsante Art in die Liebe verliebt. Goethe litt immer an Sehnsucht und übertrieb stets ein wenig damit. Vielleicht litt er gerne daran, weil sie ihm die Chance eröffnete, seine Empfindungen in seine Gedichte einfließen lassen zu können. Es ist denkbar. Schmerz tut nur beim ersten Mal wirklich weh und Goethes Schmerz hieß Frederike. Als alter Mann sagte er, dass er nur diese Frau geliebt habe, nicht Lotte, nicht Charlotte, nicht Marianne, nicht Ulrike, nicht Christiane, nicht Käthchen und wie sie alle hießen.

Lotte ist also nicht seine erste Verliebtheit, wie wir wissen und wir benötigen nicht viel Fantasie uns vorzustellen, dass dieser Jüngling spielend die Herzen jünger Mädchen betören konnte. Er war gutaussehend, liebenswürdig und vermochte Worte bestens zu setzen. Alexander Fehling ist die Idealbesetzung für die Rolle, denn er strahlt das aus, was Goethe in jener Zeit ausmachte.

Lotte ist die Vernünftige in der Liebesgeschichte und folgt letztlich nicht ihrem Herzen. Ihr bleibt die Erinnerung an eine möglicherweise traumhafte Nacht, die prüde Deutschlehrerinnen den beiden gewiss 200 Jahre lang nicht zugebilligt haben und es möglicherweise heute immer noch nicht tun. Nach deren Vorstellung nämlich hat Goethe erst in Italien seine Unschuld verloren.

Ich war vor einigen Jahren in Wetzlar, in der noch heute Goethe spürbar ist, der junge Goethe, der dem Ruf seines Herzens folgte. Dieser Ruf hieß nicht Lotte, sondern hieß Poesie und dieser verschrieb er sich ein Leben lang. Die bodenständige Lotte wusste das. Das wird im Film sehr gut herausgearbeitet.

Ein sehr schöner Film übrigens, mit guter Kulisse, überzeugenden Kostümen und Texten, die sich der Sprache des Hier und Jetzt bedienen und insofern verdeutlichen, dass Sturm und Drang in allen jungen Generationen vorhanden sind und es Geschichten unglücklicher Verliebtheit erst dann nicht mehr geben wird, wenn die Welt aufgehört hat zu existieren.

Die Bild- und Tonqualität sind bestens.

Empfehlenswert.


Überall in Handel erhältlich.

Rezension: Der Glanz von Anghor Wat

Auf der vorliegenden DVD kann man sich im Rahmen Dokumentation über die Stadt Angkor in Kambodscha beeindruckender Aufnahmen nicht nur der dortigen Tempelanlage Angkor Wat erfreuen, sondern erfährt Wissenswertes über den offiziellen Entdecker, den Franzosen Henri Mouhot, der eher zufällig im Jahre 1860 auf Angkor im Regenwald stieß. Nicht unerwähnt wird gelassen, dass im 16. Jahrhundert bereits einige Missionare und portugiesische Reisende Angkor gesehen hatten.

Die alte Stadt soll übrigens die Ausmaße von Paris besitzen. Filmisch werden Szenen nachgestellt, die dem Betrachter Henri Mouhot näher bringen, der als begabter Zeichner die Temperanlagen akribisch dokumentierte und den Europäern zuhause eine Vorstellung von der Schönheit insbesondere Angkor Wats vermittelte. Man erfährt, dass in Angkor einst die Khmer lebten, ein Volk, das vor 550 Jahren zu existieren aufgehört hat.

Nachdem man nach langer Suche Aufzeichnungen eines chinesischen Diplomaten aus dem 13. Jahrhundert fand, wurde bekannt, dass diese Stadt vor dem Jahre 1431 sehr reich war und deswegen vehement beneidet wurde. Begründet war der Reichtum auf eine sehr erfolgreiche Landwirtschaft, die sich entwickeln konnte, weil die Khmer im 10. Jahrhundert viele Bewässerungsanlagen und Stauseen anlegten, die eine mehrfache Reisernte zuließ.

Der Neid und die Missgunst führten zu Brandschatzungen und Plünderungen seitens der Siamesen, weitere Probleme entstanden durch Missernten und anderes mehr. Weshalb Angkor Wat sowohl eine buddhistische und eine hinduistische Pilgerstätte ist und wieso der alte Grabtempel eines Khmer-Königs ein architektonisches Wunder darstellt wird in der Dokumentation sehr gut erläutert.

Für mich ist Anghor ein warnendes Beispiel dafür, welche Fehler man als Volk tunlichst unterlassen sollte, um nicht dem Untergang vorschnell geweiht zu sein.
Die gezeigten Bilder, der Bilderschmuck an den Gebäuden, das Grün als Gegensatz zur morbiden Atmosphäre ziehen den Betrachter auf geheimnisvolle Art in seinen Bann.

Die Bild- und Tonqualität sind bestens.
Empfehlenswert.

Bitte klicken sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.


Rezension:Eckhart Tolle: Leben im Jetzt - aber wie? Teil 2 (DVD)

Dies ist der zweite Teil des DVD Vortrags von Eckart Tolle zum Thema "Leben im Jetzt- aber wie?". Gehalten hat er diesen zweiten Vortragsteil in Hannover am 28.10.2010. Tolle wirkt noch gelassener als zwei Tage zuvor in Karlsruhe, wo er den ersten Teil seines Vortrags hielt.

Auch in Hannover spricht der Weisheitslehrer sogleich vom Jetzt und macht begreifbar, weshalb es so wichtig ist, seine Gedanken nicht mit Vergangenem oder Zukünftigem zu belasten, denn letztlich ist beides eine Illusion. Das Jetzt gilt es, so wie es ist, anzunehmen oder es zu verändern, falls dies möglich ist. Nicht empfehlenswert ist es, das Jetzt gedanklich zu problematisieren, vielmehr sollte man die Lebenssituationen aufmerksam beobachten, sie aber nicht beurteilen, sondern ihnen stille Aufmerksamkeit schenken. Worte und Handlungen, die uns verärgern sollen, sollten wir gelassen auf uns wirken lassen, nicht darüber nachdenken, sondern uns bewusst machen, dass die Formen des Moments sich immerfort verändern und wir uns von ihnen generell nicht beeindrucken lassen dürfen. Dies gilt für positive als auch für negative Ausdrucksformen.

Viel besser ist es, sich seines Innenraumes bewusst zu werden, der unabhängig von unserem Denken und unserem kleinen Selbst, das sich schnell verletzt fühlt, ärgert und abhängig macht von Verhaltensmustern Dritter, einfach existiert und darauf wartet, von uns entdeckt zu werden.

Dieser Innenraum, in dem die Stille und das Licht leben, besitzt eine Tiefe, die uns das Alltägliche, die Ängste, den Ärger als das erkennen lassen, was sie sind: die Tyrannei unserer Gedanken, die mit unserm Inneren nichts aber auch gar nichts zu tun haben.

Die Stille in unserem Innenraum, ist identisch mit der Stille des Universums und das Licht, das in dem Raum lebt, ist das gleiche Licht wie in anderen Menschen. Unser Körper ist veränderlich, ist eine von vielen Manifestationen des Lichtes, die kommen und vergehen. Das Licht selbst ist Gott, ist die Liebe, die von Anbeginn an in uns wohnt und auch dann noch besteht, wenn der Körper den Weg alles Irdischen gegangen ist.

Soweit ich Tolle begriffen habe, geht es darum, sich in allen Situationen seines Lebens der inneren Tiefe bewusst zu sein, die uns mit allem verbindet, was ist und die uns mit allem aussöhnt, auch mit Momenten des Jetzt, die uns nicht unbedingt gefallen wollen. Nehmen wir also das Jetzt so an, wie es ist und versuchen ihm das Beste abzugewinnen. Tolle sagt an einer Stelle seines Vortrags, dass die meisten Menschen immerfort denken, es würde noch etwas fehlen. In Wahrheit fehlt aber nichts. Alles ist in unserem Inneren vorhanden - nämlich die Stille-, um das Licht und die Liebe zu erkennen, die für die Lebendigkeit des Lebens sorgen. Das Licht und die Liebe sind identisch. Wir beginnen dies zu erkennen, wenn wir aufhören uns zu vergleichen und uns dabei in absurde Gedankenlabyrinthe verstricken.


Hüte man sich vor einem Selbstwert, der aus Gedanken besteht. Man scheitert an den fatalen Gedanken besser, größer und schöner sein zu wollen. Betrachtet man seine Mitmenschen als Personen, die über den gleichen hellen Innenraum verfügen, den man selbst in sich birgt, beginnt man das Eigentliche zu erkennen, das sich nicht interessiert für die kleinkarierten Gedankenmuster des verängstigten Selbst, sondern damit befasst, was fern ab von allem Unzulänglichen lebt und das Leben lebenswert macht: die Liebe.

Empfehlenswert.
Bitte klicken Sie auf den Button unten, dann gelangen Sie zu Amazon und können die DVD kaufen.


Rezension:Eckhart Tolle: Leben im Jetzt - aber wie? Teil 1 (DVD)

Diese DVD enthält Eckart Tolles Vortrag in Karlsruhe vom 26.10.2010 "Leben im Jetzt-aber wie?" Es ist das erste Mal, das ich Tolle auf dem Bildschirm wahrnehmen konnte, denn bislang habe ich nur Texte von ihm gelesen oder CD`s von ihm gehört.

Seine Gestik und Mimik haben mich sehr beeindruckt, denn Tolle strahlt Liebe, Zurückhaltung, Gelassenheit sowie Sanftheit, aber auch Humor aus und damit all das, was er in seiner Büchern so nachhaltig zum Ausdruck bringt.

Der Weisheitslehrer spricht in Karlsruhe vor einem großen Publikum über die Befreiung vom Selbst, über die Leere als die Fülle des Seins und über das Leben im Jetzt.

Tolle macht zunächst auf den Raum zwischen den Worten aufmerksam, auf die Stille, die von dort ausgeht, einer Stille, der man sich bewusst werden sollte, um die Tiefe zu erkennen, die diesem Raum inne wohnt und in die man sich versenken sollte, um Transzendenz zu begreifen. Menschen, die diese Tiefe nicht wahrnehmen möchten, bleiben der Oberfläche des Lebens verhaftet, in der es nur um Dinge und das ewige Vergleichen geht. Das Ego, auch das kollektive Ego, lässt Stille nicht zu, sondern sorgt für viel Leid, weil es sich immer mit den Gestern und Morgen befasst, allerdings nie mit dem Jetzt, das es anzunehmen gilt, so wie es ist.

Menschen, die getrieben sind von der Idee besser, größer und schöner zu sein als andere, leiden und versuchen anderen Menschen Leid zuzufügen. Eine Enttäuschung folgt der anderen, solange sie nicht bereit sind, sich aus der Oberfläche des Daseins hinwegzubewegen und ihr fehlgeleitetes Selbst zu erkennen.

Menschen, die sich nur mit dem, was sie besitzen oder gemacht haben, identifizieren und nicht mit ihrem momentanen Tun, gelangen zu einem falschen, ewig vergleichen wollenden Selbst und versuchen andere klein zu reden, um ihr Ego besser herausstreichen zu können. Das jedoch führt nicht zu dem erstrebten Erfolg. 

Menschen, die so gestrickt sind, sind frustriert und gestresst, lachen selten und verbauen sich die Chance weise zu werden und inneren Frieden zu erlangen.

Tolle unterstreicht, dass man sich um den Raum der Stille bemühen sollte, auch um sich der eigenen Kreativität zu öffnen. Man sollte ein Gefühl für die Lebendigkeit des Körpers und die Schönheit des Moments erlangen, sich am Moment erfreuen und zwar einfach, weil er ist.

Wer sich der Stille des inneren Raums nicht bewusst wird, kann schwer zuhören, ist zu sehr mit seinen eigenen kleinen Gedanken und daraus resultierenden Ängsten und Aggressionen befasst, als das er den großen Raum, der sich im inneren Raum spiegelt,erkennt und zu begreifen lernt, dass dieser Raum das Eigentliche darstellt, weil er sich jenseits der Vergänglichkeit der Formen befindet, weil dieser Raum die Ewigkeit ist aus der wir kommen, in die wir gehen, in der wir immer sind, aus der wir unsere Kreativität schöpfen, in der kein Platz ist für das dauerhaft enttäuschte und leidende, den anderen Leid zufügen wollende, aufgeblähte Selbst.

Der Ort der Stille ist der Ort des Jetzt, der Ort der Wahrheit, der Ort an dem wirkliches Erkennen möglich ist.

Empfehlenswert.

Rezension: Ninotschka - SZ-Cinemathek (DVD)

Als der Film " Ninotschka" gedreht wurde war Greta Garbo 34 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt stand die Schauspielerin auf der Höhe ihres Ruhms.

Erstmals hatte sie ein Drehbuch (Autor Charles Brackett) , das ihren Talenten entsprach.

Sie musste nicht gegen ihre wahre Natur anspielen, sie brauchte endlich nicht mehr den Vamp darstellen, die femme fatale, eine Stereotype.
Der 1939 gedrehte Film gehört zu einer neuen erfrischenden Schule des Films. Es ist eine Satire, völlig unglaubwürdig, hemmungslos komisch.

Unter anderem ist es eine Satire auf die Garbo selbst , genauer auf die Legende der kühlen Frau aus dem Norden, gegen die Ehe immun, herb in sich selbst ruhend.

Der Film ist voller Heiterkeit, formell auf Hochglanz gebracht, eine kultivierte Komödie. Diese hat kein Anliegen außer der frohen Botschaft, dass Liebe und gutes Essen und Trinken, speziell der Genuss von Champagner die wichtigsten Ingredienzien des Lebens sind.

In einer besonders absurden und herrlichen Sequenz lacht die Garbo hemmungslos und stürzt von einem Lachanfall in den nächsten. Der Hauptslogan des Films heißt " Die Garbo lacht!!!"

Der Regisseur des Films ist der Könner Ernst Lubitsch.

Der Rückseite der DVD Hülle ist zu entnehmen: "Greta Garbo spielt eine pflichtbewusste sowjetische Kommissarin, die mit einer Delegation nach Paris reist, um einen Teil des zaristisches Juwelenschatzes zu verkaufen. Doch die Schönheit von Paris, Champagner und Seidenstrümpfe und das ganze " Savoir vivre " lassen auch eine Vollblutkommunistin nicht kalt. So sehr sich Genossin Garbo auch bemüht - schon bald hat sie die Stadt der Liebe in ihrem Bann. Was natürlich auch an dem charmanten Leon D`Algout ( Melvyn Douglas ) liegt. "

Bei allem verrät Ninotschka allerdings nie die Ideale ihres Landes.

Als Kommentar über die Sowjetunion, die gerade ein Blutbad hinter sich hat, gibt der Film überhaupt keinen Sinn. Er stellt keine Fragen, er weiß keine Antworten und Lösungen. Ideologisch ist er unparteiisch.

Der Film hat Tempo, Eleganz , Gradlinigkeit und einen schlafwandlerischen Witz

Er berührt die unergründlichsten Freuden des Lebens. Resümierend kann festgehalten werden: " Ninotschka" ist der Triumph des brillanten Witzes . Ganz ungemein amüsant!

Die Ton und Bildqualität sind sehr gut.

Empfehlenswert!

Bitte klicken Sie auf den Button unten, dann gelangen Sie zu Amazon un können  den Film kaufen.

Rezension:In jeder Sekunde (DVD)

Die Kernaussage des Films lautet meines Erachtens: alles hängt mit allem zusammen.

Zwei sich zunächst scheinbar nicht berührende Handlungsstränge laufen - wie von Geisterhand gesteuert - aufeinander zu und führen zu einem leidvollen Ergebnis.
Hätten die Protagonisten den Handlungsverlauf stoppen können?
Auf diese Frage habe ich bislang noch keine zufriedenstellenden Antwort gefunden.
Thematisiert werden im Film Liebe, Verliebtheit, auch Begehren.

Die Szenen spielen primär in der Psychiatrie, im Hause eines Psychiaters, in einer Galerie, in der gestylten Wohnung einer Galeristin, in der chaotischen Behausung eines jungen Fotografen und im Discjockey-Mileu. Drogen spielen eine nicht unwesentliche Rolle.

Während der Psychiater (Sebastian Koch) versucht Leben zu retten, wird es im Drogenmileu willkürlich zerstört und doch ist der Psychiater kein Halbgott in Weiß, sondern ein überforderter Mensch, der aufgrund seines enormen Engagements sich selbst schon lange vergessen hat und bei dem ersten Lächeln, das ihm als Mann nach langer Zeit gilt, dahinschmilzt.

Die Liebesfähigkeit des jungen Fotografen berührt am meisten. Möglicherweise sind nur sehr junge Menschen zu solchen innigen Gefühlen fähig.
Sehr gute schauspielerische Leistungen, insbesondere von Koch.

Die Dialoge sind beinahe skizzenhaften, dabei aber bestens gemacht.

Der Film lebt von unter die Haut gehender Mimik.

Interessant, dass die Männer weitaus emotionaler erscheinen als die Frauen im Film, also ganz wie im wahren Leben und dies meine ich überhaupt nicht ironisch. Die Frauen wirken eher bewusst, fast ein wenig abgeklärt, dabei aber nicht besonders sympathisch. Sie arbeiten mit den Waffen der Verführung - mit Ausnahme von der Ehefrau des Psychiaters (Babara Auer), deren Blick nur ein geballter, höchst unangenehmer Vorwurf ist. Die Frauen sehen ihr jeweiliges männliches Gegenüber nicht in seiner Gesamtheit. Das ist sehr schade.

Leider geschieht dies nicht selten im realen Leben und führt zumeist zu unerfreulichen Ergebnissen.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Produkt bestellen.

Rezension: Brazil (DVD)

Dieser Film von Terry Gilliam dient nicht zur Erbauung! Es ist ein surrealer Streifen, der sich mit dem Horrorgebilde eines bürokratisch völlig durchorganisierten Staates befasst.

Den Menschen ist die Individualität genommen in diesem totalitären Staat, in dem sie blauäugig an die Korrektheit der menschenunwürdigen Verfahren glauben. Nichts wird hinterfragt.


Alle werden überwacht, alle werden kontrolliert, ständig! Die Frauen ergehen sich in Äußerlichkeiten (pausenloses Liften ist angesagt), die Männer geilen sich an ihren hierarchischen Positionen in diesem ekelhaften System auf. Die Menschen sind zu seelenlosen Kreaturen verkommen.


Sam Lowry ( Jonathan Pryce), der Protagonist verkörpert einen kleinen Beamten. Zunächst ist er linientreu und unreflektiert, fristet ein Nischendasein, entgegen den Karrierewünschen seiner aufgetakelten Mutter.


Als er eines Tages begreift, dass ein Unschuldiger aufgrund eines bürokratischen Missgeschickes versehentlich liquidiert worden ist, verfällt er in höchst sonderbare Tagträume und schwebt als Erzengel Michael über der zur Realität gewordenen Horrorvorstellung eines Überwachungsstaates.


Der durchorganisierte Beamtenstaat fahndet ständig nach Terroristen, um auf diese Weise seine bis zu den Zähnen bewaffneten Kontrollorgane zu legitimieren. Korruption und Vetternwirtschaft sind natürlich an der Tagesordnung.


Nach vielem Hin und Her gerät Lowry in die Fänge der Staatsorgane, wird diverser subversiver Verbrechen bezichtigt und entzieht sich dem Terror der Beamten, die ihn foltern, um ihm ein Geständnis abzuringen, indem er auf ewig in seine Träume entflieht. Dort sind die Gedanken noch frei. Dort kann er noch ungestört fliegen, gemeinsam mit der Frau seiner Träume.


Ein sehr guter, aber gewöhnungsbedürftiger Film , den man sich nicht vorm Einschlafen ansehen sollte! Wer träumt schon gerne von einer exzessiven Bürokratie?


Die Bilder sind überaus künstlerisch gestaltet.





Empfehlenswert!