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Rezensionen:Heinrich Heine [2 DVDs] (Der komplette 2-Teiler) (DVD)

Auf den beiden DVs ist der komplette 2-Teiler der Verfilmung des Lebens des großen deutschen Dichters, Schriftstellers und Journalisten Heinrich Heine (1797-1856) zu sehen.

Regisseur des Werkes ist Klaus Emmerich. Das Drehbuch verfasste Herbert Knopp, die Kamera führte Frank Bühne, die Filmmusik komponierte Franz Hummel. Gedreht wurde der Film bereits 1977.

Ihren Anfang nimmt die Handlung in Düsseldorf, wo man Harry, das jüdische Kind, in der Schule drangsaliert. Zwischen den einzelnen Filmsequenzen gibt es bis zum Ende des Filmes immer wieder erläuternde Einschübe. Das hat mir sehr gut gefallen, weil auf diese Weise die Hintergründe einiger Filmhandlungen besser verstanden werden können.


Heine (Christph Bantzer), der bei seinem reichen Onkel in Hamburg zunächst eine kaufmännische Ausbildung absolviert, verfasst lieber Gedichte, als ein mit allen Wassern gewaschener Kaufmann zu werden. In seinem Textilgeschäft, das der Onkel ihm einrichtet, schreibt er rote Zahlen, weil er kein Engagement für den Laden aufbringen kann. Seine Welt ist die des Schreibens und des Träumens.

Sein Onkel gibt ihm eine zweite Chance. Heine darf studieren und zwar Jura. Das liegt ihm nicht. Der Dichter studiert in Bonn, später in Göttingen, dann in Berlin ermüdende Rechtvorschriften und deren Auslegung. In Preußens Metropole verkehrt er im Salon von Rahel Varnhagen (Rosemarie Fendel) und nimmt Verbindung mit dem "Verein für Kultur und Wissenschaft der Juden" auf.

Schließlich promoviert er in Göttingen, findet aber als Jurist keine Anstellung, obschon er aus strategischen Motiven zum christlichen Glauben übergetreten ist. Eine Weile arbeitet er in München bei einem Verlag, lernt alsdann den Verleger Campe kennen. Heines politischen Schriften sind zu heikel, als dass er länger in Deutschland bleiben kann.

Er geht nach Paris, lernt dort George Sand (Ulla Berkewicz) und deren Salon kennen, auch den Bankier James Rothschild (Ivan Desny), der ihm materiell weiterhilft....


Heine leidet ähnlich wie Schiller und Kleist und viele andere bedeutende Dichter in vergangenen Zeiten an chronischem Geldmangel. Künstler brauchen Mäzene. Politisch unangepasste Poeten finden solche Helfer nicht immer und müssen, wenn sie überleben wollen, klug agieren. Auch Heine musste es. Das wurde ihm nicht selten vorgeworfen. Korrupt war Heine allerdings niemals.

Im Film lernt man Gedichte, Lieder und politische Texte von ihm kennen, die seine innere Zerrissenheit deutlich machen.


Heine hatte einen glasklaren politischen Verstand und dabei ein zartes Herz. Eine Melange, die einen Menschen auf Dauer krank macht.


Selbst seine Lebensgefährtin, eine Pariser Schuhverkäuferin, die ihm oftmals sehr warmherzig den Rücken stärkt, kann ihn letztlich nicht trösten. Beim Beerben seines reichen Onkels wird er von seiner intriganten Verwandtschaft ausgebotet. Intrige und Hinterhältigkeit, auch viel Neid machen ihm sein ganzes Leben schwer. Er stirbt verbittert und an sein Bett gefesselt im Alter von nur 59 Jahren.


All das, was ich kurz angerissen habe, wird in diesem Film breitgefächert dargestellt. Die Charaktere werden hierbei bestens ausgelotet und Christoph Bantzer spielt die Rolle des Heinrich Heine einfach brillant.

Interessant fand ich die Darstellung der politischen Meinungsverschiedenheiten zwischen Heine und Börne in Paris, mit denen ich mich zuvor nicht befasst habe. Heine kämpfte subtil mit der Feder. Diese Subtilität wollte Börne nicht verstehen.
Ein ganz ausgezeichneter Film, den ich gerne empfehle.

Laufzeit: 236 Minuten

Bildformat 4:3 Vollbild

Tonformat : Dolby Digital 2.0

Sprache: deutsch

Ländercode 2 Europa

System: Pal

Die DVD ist im Handel erhältlich.

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