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Rezension:Anleitung zum Unglücklichsein (DVD)

Diese intelligent gemachte Komödie beruht auf dem gleichnamigen Sachbuch des Psychotherapeuten Paul Watzlawick. Ich habe mir gestern deshalb nochmals das Buch vorgenommen und auch meine Rezension dazu abermals gelesen. Der Regisseurin Sherry Homann, die übrigens im Rahmen der Extras ein Interview gibt, ist es gelungen, die wesentlichen Gedanken Watzlawicks aus seinem Buch filmisch umzusetzen.

 Die Protagonistin des Films ist Tiffany (Johanna Wokalek), eine sehr hübsche, intelligente, in ihrem Beruf erfolgreiche Frau, die aber leider keinerlei Selbstvertrauen hat. Pausenlos sieht sie alles negativ, hauptsächlich sich selbst. Sie ist davon überzeugt, dass sie in jeder Beziehung mittelmäßig ist.

Ihr Medizinstudium hat sie an den Nagel gehängt und betreibt nun einen gut laufenden Delikatessenladen mit Bistro in Kreuzberg. Tiffany ist Tochter aus gut-bürgerlichem Hause. Der Vater ist Arzt. Ihre verstorbene Mutter (Iris Berben) zeigt sich als penetrantes Über-Ich, dem sie nichts recht machen kann. Sie ist nie gut genug für ihre exaltierte Mutter, die ihre Tochter im Geiste ständig maßregelt. Die Mutter erscheint immer wieder wie ein Hausgeist in der Wohnung der Tochter und steht ihr im Weg, wenn es um deren Zufriedenheit geht. Tiffanys Aufgabe besteht darin loszulassen.

 Ich möchte natürlich den Inhalt dieser tollen Geschichte hier nicht erzählen, nichts von den Ereignissen in Tiffanys Laden, nichts von ihren sich anbahnenden Liebschaften, nichts vom Liebhaber ihrer Mutter, einem Klavierlehrer (sehr gut gemimt von Richy Müller), nichts von Tiffanys Versöhnung mit ihrem Vater, dem sie eindeutig Unrecht tat und dieses auch erkennt. Der Film enthält eine große Anzahl komischer Momente, wobei die Regisseurin gezielt darauf geachtet hat, dass keine Schadenfreude aufkommt. Das macht neben den intelligenten Dialogen und der perfekten schauspielerischen Darbietung aller Künstler die Qualität des Films aus.

Die Interviews von Johanna Wokalek und Iris Berben sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Wokalek erläutert dort, wie sie ihre Rolle umgesetzt hat und Iris Berben liefert eine sehr gute Interpretation des Films und dessen Figuren.

 Mitgenommen habe ich aus der Komödie die Botschaft, dass es gut ist, mit viel Bodenhaftung im Hier und Heute zu leben, nicht ins Gestern zu schauen und sich um eine positive Grundhaltung zu bemühen. Man lasse sich von keinem den Selbstwert untergraben, weder von Menschen, die uns früher mal etwas bedeutet haben, noch von der eigenen Mutter, die keineswegs immer eine Heilige ist.

 Empfehlenswert.

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